Theorien zu den Walstrandungen

Im November/Dezember 1997 und im Januar 1998 strandeten wieder Pottwale an den Nordseeküsten.

Über das Phänomen der häufigen Strandungen von Pottwalen an der Nordseeküste gibt es inzwischen diverse Theorien und Mutmaßungen, bedauerlicherweise aber noch keine konkreten Hinweise auf den tatsächlichen Sachverhalt.

Nach Ansicht des niederländischen Biologen Jelle Reumer (Direktor des Naturhistorischen Museums von Rotterdam) ist die Strandung von Pottwalen an der Nordseeküste keine Tragödie, sondern ein "gutes Zeichen". Sie zeige, daß die Zahl der Pottwale in den vergangenen Jahrzehnten dank des Fangverbots stark zugenommen habe. "Weil es insgesamt wieder mehr Pottwale gibt als früher, verirren sich auch mehr Tiere in die Nordsee und stranden".

Ursache für dieses schon seit Jahrhunderten durch Kupferstiche und zeitgenössische Berichte bekannte rätselhafte Ereignis, ist nach Ansicht von dem Tierarzt Arnim Andreae aus Hannover von der Andenes Cetacean Research Unit. unter anderem eine interessante Theorie, die einzelne Strandungsfälle an der deutschen Nordseeküste erklären könnte. Danach geraten Pottwale auf ihrer Wanderung vom Norden Norwegens hinunter in den Süden in einen tiefen Graben zwischen Großbritannien und Skandinavien. Dieser führt als eine Art Sackgasse direkt in die flach auslaufende Nordsee, die dann zur Falle für die auf der Jagd nach Cephalopoden (Tintenfische) in großer Tiefe tauchenden Pottwale wird.

"Es ist kein Zufall mehr, daß Pottwale in unsere Gewässer kommen", erklärte der Leiter der Umweltschutzorganisation Schutzstation Wattenmeer, Lothar Koch. "Das scheint leider zur tödlichen Regel zu werden." Die Experten gehen allgemein davon aus, daß die Wale auf ihrem Zug vom Nord- in den Südatlantik durch gestörte Magnetfeldlinien fehlgeleitet werden, an denen sie sich orientieren. Außerdem könnten akustische Ablenkungen durch Bohrinseln, See- Sprengungen und starken Schiffsverkehr den Ortungssinn stören. Daher schwimmen die Tiere nicht westlich an Großbritannien vorbei, sondern sie geraten in die Nordsee. Diese wird dann zur Todesfalle, da sie nicht tief genug ist und unzureichend Nahrung bietet.

Der Neuropathologe Erwin Dahme aus München hält Wurmbefall für die Ursache der Fehlwanderungen. Forschungen aus Japan hätten gezeigt, daß bei Walen ein starker Parasitenbefall am 8. Hirnnerv aufgefallen war. Dieser Nerv nimmt akustische Signale auf und steuert das Gleichgewicht. Zu einer Entzündung des Nervs kommt es, wenn Würmer dort ihre Eier ablegen. Das Sozialverhalten der Tiere wird hinfällig und sie irren ohne Orientierung durchs Meer.

Das Sterben der Wale hält Günther Behrmann für einen dummen Verkehrsunfall. Die Wale würden auf ihrem Weg in wärmere Gewässer versehentlich in die Nordsee abbiegen und im Wattenmeer stranden.

Bisher jedoch konnte für keine der viel diskutierten Strandungstheorien ein wissenschaftlicher Beweis geliefert werden.

 

 

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